Landwirte machen gegen Stadt mobil

ENTEIGNUNG  Transparent am Anhänger – Ungleichbehandlung bei Grundstückspreisen angeprangert


Die Bauern sollen einen Quadratmeterpreis von 2,50 Euro erhalten. Hintergrund ist ein unabhängiges Wertgutachten.
Von Stefan IDelbetrogen


 In ihrem Kampf für höhere Grundstückspreise im Bereich der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme im Westen Wildeshausens gehen die von einer möglichen Enteignung betroffenen Eigentümer neue Wege. Ein Transparent mit den Worten „Diese Grundstücke sollen für 2,50 Euro enteignet werden“ befestigten die Landwirte Herbert Müller, Eike Bruns und Henry Selsemeier gestern an einem Anhänger, der auf dem rund 2,5 Hektar großen Areal in Lüerte steht. Die Bauern wehren sich (wie berichtet) gegen die ihrer Ansicht nach unverhältnismäßig schlechte Bewertung ihrer Flächen. „Für diesen Preis können wir keine gleichwertigen Ersatzflächen erwerben“, erklärte Müller. Nur wenige Meter weiter würden spätere Gewerbeflächen einen Quadratmeterpreis von 7,50 Euro erzielen.

Nach dem Ratsbeschluss im Herbst 1999 zur städtebaulichen Entwicklung seien Flächen aus dem Satzungsbereich herausgenommen worden. Diese könnten auf dem freien Markt einen weitaus höheren Preis als jenen vom Stichtag 25. November 1999 erzielen, glaubt Eike Bruns eine Ungleichbehandlung zu erkennen. „Wir wollen, dass unsere Flächen für eine juristische Sekunde aus dem Flächennutzungsplan herausgenommen werden, und ein neues Wertgutachten erstellt wird“, fordert der Landwirt. Anschließend könnten die Flächen wieder in den Plan genommen werden: „Und zwar anhand der Planungen wie sie jetzt bestehen“, so Bruns.

Der 25. November 1999 sei als Stichtag für die Wertfeststellung gewählt worden, um Spekulationen auszuschließen, erläuterte Erster Stadtrat Willi Möser das Verfahren. Damals sei die nun umstrittene Fläche für Natur und Landwirtschaft ausgewiesen worden. „Die Preise hat ein unabhängiger Gutachterausschuss festgelegt.“ Zwar sei nun das Enteignungsverfahren eingeleitet worden. Über die Höhe der Entschädigungszahlungen wurde laut Möser aber noch nicht entschieden.

          Spar - Rezept für Kommunen
    Modell Wildeshauser Bauernopfer”
(Zur Nachahmung empfohlen für alle Kommunen, die kurz vor der Pleite stehen.)

1. Man wähle für die Wertfeststellung einer von der Kommune selbst bestimmten riesigen “städtischen Entwicklungsmaßnahme” einen Stichtag. (Vorwand: um Spekulationen auszuschließen).

2. In dieser Fläche weise man eine möglichst große “Fläche für Natur und Landschaft” aus-gekauft zum Billigspreis für “Ackerland + Grünflächen”.

3. Die Preise lasse man von einem unabhängigen Gutachterausschuss zum Stichtag festlegen.

4. Nun - bereits 1 Jahr nach der Wertermittlung - belege man die “Flächen für Natur + Landschaft” mit einem B-Plan: die Alteigentümer werden mit dem “Stichtag-Preis” (z.B. mit 2,50 €/qm) “entschädigt”, die Stadt verscherbelt die Flächen z.B. als Bauland (z.B. für 80,-€/qm!).

5.Der Rat segnet dieses “Geschäft” mehrheitlich ab - und alles ist ”gerichtsfest”.
Billiger geht´s nicht. “Kaum einen Pfennig dazu bezahlt (frei nach Fielmann!).
Kommentar:
Bauern als Opfer von Fallenstellern.

Hexe3

Nachtrag:
Tut das auch den Bauern weh:
frohlocken wird die
G E G*:
“ Bauernopfer müssen sein,
dann kommt das Geld von selber rein””.
Doch Verwaltung und auch Rat:
entlarvt hat längst euch diese Tat.
Wir sprechen aus, was alle wissen
die eig´ne Stadt hat uns be....trogen
.

Was Dir gehörte....,

... jetzt ist`s meins...:

 so der Ratsherrn (Hexen) Einmaleins

Und die Moral von der Geschicht`:
 Manche Ratsherrn wähle nicht.
Auch den nicht, der als “Hexenmeister” drängelt vor
 zum Bürgermeister!!
(*= Grundstücks - u. Erschließungs-Gesellschaft der Stadt Wildeshausen)

 

Anhang: Schon jetzt preist die GEG das derart ”erstandene” Gebiet (“Bauernopfer”!) an.
Der Link auf die GEG-Seiten zeigt das Gebiet, das fast so groß ist wie die gesamte Fläche der Wildeshauser Altstadt.
O - Ton GEG:
Wohnen mit Genuss !
In landschaftlich reizvoller Lage, bei bester Anbindung an die Versorgungsflächen und die Innenstadt werden weitere Wohnbauflächen und gemischte Bauflächen erschlossen

Eike Bruns - Neerstedter Str. 6 - 26197 Großenkneten - T. 04487 - 98 06 68

 

Z ur üc k zu “ R a u b ri tt e r ”